Kalenderblatt
17. Januar

Die Ruinen von Celestine

Kalenderblatt vom 17. Januar
„Die Ruinen von Celestine“
„The ruins of Celestine“
„Las ruinas de Celestine“

Acryl, Acrylpaste, Glitter auf Acrylpapier ca. 15 x 21 cm

Die Ruinen von Celestine stehen als Symbol für den vergänglichen Glanz einer einst strahlenden spirituellen Ordnung. Die zerfallenen Mauern spiegeln den Niedergang äußerer Strukturen wider, die einst das Wissen und die Wahrheit beherbergten. Doch in ihrem Verfall liegt kein Verlust, sondern ein Übergang – das Sichtbare zerbricht, damit das Unsichtbare hervortritt.

Im gnostischen Sinne verkörpern die Ruinen das Erwachen aus der materiellen Illusion. Celestine, vom lateinischen caelestis (himmlisch), weist auf eine transzendente Wirklichkeit hin, die hinter den Trümmern wartet. Was einst als Tempel der Erkenntnis diente, ist nun entblößt, und genau in dieser Nacktheit liegt der Zugang zu tiefer Wahrheit.

Die von der Natur überwucherten Steine symbolisieren die Rückkehr zum Ursprung. Pflanzen und Licht brechen durch die Risse und zeigen, dass Leben und Bewusstsein sich nicht in festen Formen binden lassen. Das Alte vergeht, damit das Neue – das ewig Seiende – hervortreten kann.

Die Ruinen fordern zur inneren Einkehr auf: Die wahre Erkenntnis findet nicht in äußeren Gebäuden, Lehren oder Dogmen statt, sondern in der stillen Kontemplation des eigenen Seins. Der Betrachter wird eingeladen, durch die Trümmer seiner eigenen Konditionierungen zu wandeln und die verborgenen Schätze des Geistes zu entdecken.

Celestine ist letztlich kein Ort, sondern ein Zustand des Bewusstseins – das Erkennen, dass alles Sichtbare vergeht, doch die innere Wahrheit unzerstörbar bleibt.

Teile diesen Beitrag