Wir wecken die Wölfe

Wir wecken die Wölfe

80 cm x 40 cm, Acryl, Glitter, Pigment, Acrylpaste auf Lwd 2024
1450.- Euro mit Rahmen Schattenfuge weiss ab Atelier für Lebenskunst Frankenthal

„Wir wecken die Wölfe“ ist ein eindringlicher Ausdruck spiritueller Transformation, ein Aufruf, der in der gnostischen Philosophie tiefe Resonanz findet. Der Titel lässt sich als Metapher für den inneren Aufbruch deuten, für die Aktivierung jener ungezähmten Kraft, die im Menschen verborgen liegt: des göttlichen Funkens, des wahren Selbst. Es ist ein Bild für den Übergang aus der Illusion der materiellen Welt, wie sie im gnostischen Denken durch den Demiurgen symbolisiert wird, hin zur Erkenntnis des Pleromas – der ewigen Quelle des Lichts und der Wahrheit.

Die Schafe, als Gegenbild zum Wolf, repräsentieren einen Zustand geistiger Trägheit und Anpassung. Sie folgen blind der Herde, gefangen in der Welt der Täuschungen, die von den Archonten – den kosmischen Mächten der Kontrolle – aufrechterhalten wird. Dieses „Erwachen der Schafe“ mag der erste Schritt sein, ein zaghaftes Erkennen der Illusionen, doch es bleibt passiv und vorsichtig. Es bedarf eines viel tieferen, kraftvolleren Prozesses: des Weckens der Wölfe.

Der Wolf ist in diesem Kontext ein Sinnbild für den göttlichen Funken, jene ursprüngliche Kraft, die in jedem Menschen verborgen liegt. Wild, instinktiv und frei verweigert er sich den Zwängen und Täuschungen der äußeren Welt. Das Wecken der Wölfe bedeutet, diese Urkraft bewusst zu aktivieren, sich von den Ketten des Unwissens zu lösen und den Mut zu finden, die eigene Wahrheit zu leben. Es ist ein innerer Kampf gegen die Archonten, die den Geist mit Angst, falscher Identität und materiellen Begierden binden. Doch dieser Kampf ist kein äußerer Krieg – er ist eine Rückkehr zum eigenen inneren Licht, zur Quelle des Seins.

Das Bild des Wolfsrudels fügt eine weitere Dimension hinzu. Während die gnostische Reise oft als ein einsamer Pfad beschrieben wird, deutet das Rudel darauf hin, dass Erwachen auch eine kollektive Dynamik haben kann. Die Wölfe, einmal geweckt, verbinden sich – nicht in blindem Gehorsam wie die Schafe, sondern in bewusster Gemeinschaft. Diese Verbindung stärkt, inspiriert und schafft eine Bewegung, die die Täuschungen des Demiurgen überwinden kann. Die Wölfe stehen für eine Solidarität, die auf individueller Stärke und gegenseitigem Respekt basiert – eine Einheit, die nicht aus Konformität, sondern aus echtem Bewusstsein erwächst.

Auf künstlerischer Ebene reflektiert „Wir wecken die Wölfe“ die Spannung und Energie dieses Prozesses. Die abstrakte Darstellung lädt dazu ein, das Chaos und die Dynamik der Transformation zu spüren: das Zerbrechen alter Strukturen, die Befreiung der verborgenen Kräfte und die Hinwendung zur Wahrheit. Es ist ein Bild, das den Betrachter auffordert, nicht nur zu sehen, sondern zu fühlen – die Unruhe, die Kraft und die Freiheit, die mit dem Erwachen des göttlichen Funkens einhergehen.

„Wir wecken die Wölfe“ ist damit weit mehr als ein künstlerischer Titel. Es ist ein spiritueller Appell, die Illusionen der materiellen Welt zu durchschauen, die eigene innere Stärke zu entfalten und den Mut zu finden, die Wahrheit zu leben. Es ruft dazu auf, die Trägheit der Schafe hinter sich zu lassen und den inneren Wolf zu wecken – wild, ungezähmt und frei. Dieses Erwachen ist nicht nur eine Befreiung für das Individuum, sondern ein Schritt zur Rückverbindung mit der Quelle, mit dem Pleroma.

Der Titel ist letztlich ein Ruf an all jene, die die Wölfe in sich spüren: die Kraft zu entfesseln, die Wahrheit zu suchen und die Täuschungen der Welt hinter sich zu lassen. Es ist die Einladung zu einer Reise, die nicht nur Veränderung bringt, sondern eine Rückkehr zum Licht selbst ermöglicht – eine Transformation, die die Welt und den Einzelnen gleichermaßen erfasst.

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